05.10.2021

Nachschau Mülheim

Jeder träumt wahrscheinlich davon, einmal in seinem Leben einen Starter im 'Arc' zu haben und wenn man dann sogar das wichtigste Pferderennen in Europa gewinnen kann, dann hat man wohl so ziemlich alles erreicht, was man als Trainer von Rennpferden erreichen kann. In seinem zweiten Jahr als Trainer gelang dieses Kunststück meinem Kollegen Marcel Weiß, der hier in Mülheim zu Hause ist und für das Gestüt Auenquelle den Adlerflug-Sohn Torquator Tasso trainiert. Was 'Tasso', sein Jockey Rene Piechulek und das gesamte Team des Diana-Stalles am Sonntag in Paris geleistet haben, verdient das Prädikat 'Weltklasse'. Die Familien Endres und Ellerbracke waren es u.a. auch, die vor gut vier Jahren dafür gesorgt haben, dass der Standort Mülheim erhalten bleibt und haben seitdem so viel Herzblut und Leidenschaft in diese Bahn gesteckt, das sie nun endlich wieder zu den absoluten Top-Adressen in Deutschland gehört. Um es kurz und knapp zu machen - Lieber Marcel, lieber Rene, liebes Team vom Diana-Stall - Von ganzem Herzen gratulieren wir euch zu diesem sensationellen Erfolg.

So schön der Sonntag für alle Turf-Fans war, so unschön begann für alle der Renntag in Mülheim und hier muss man durchaus kritisch erwähnen, dass das, was hier am Samstag vor dem ersten Rennen passierte, ein absolutes 'Unding' war. Die zweijährigen Pferde kreiselten fast eine Stunde im Ring, weil wohl kein Krankenwaagen vor Ort war und ein Ansprechpartner gab es auch nicht, denn die Rennleitung war nirgends zu sehen. Irgendwann wurde dann entschieden :'Bitte absatteln, wir fangen mit dem zweiten Rennen an'! Was soll man dazu noch sagen - Am besten nichts, denn wenn es nicht so traurig wäre, dann müsste man fast lachen. Wie dem aus sei - Wiesenstern wird durch diesen Start enorm viel gelernt haben und der vierte Platz stand dabei nicht im Vordergrund. Er ist sehr gut aus dem Rennen gekommen und wir freuen uns schon jetzt auf die Saison 2022 mit ihm.

Auch Saboga erledigte ihre Aufgabe sehr anständig und belegte ebenfalls den vierten Rang. Besserer Boden sollte für die Stute von Vorteil sein und auch sie wir nächstes Jahr nicht lange sieglos bleiben.

Bei Sovereign State hatten wir ein gutes Laufen erwartet und der Soldier Hollow-Sohn lief seine Form einmal mehr aus. Leider war er in der Gegenseite sehr eifrig und Adriana Mühlgasser nahm ihn dann in die dritte Spur. Diese Körner fehlten vielleicht auf den letzten 200 Metern, aber der Sieger scheint talentiert zu sein und auch Tom Red hat auf weichem Geläuf schon sehr gute Formen gezeigt.

Eine Siegerin konnten wir im letzten Rennen des Tages vom Geläuf abholen, denn Stall Saarbrücken's Dynamite Star konnte sich endlich für ihr 'Pech' der vergangenen Wochen entschädigen und gewann dabei zugleich in eindrucksvoller Manier. Schon zu beginn der Zielgeraden war zu erkennen, das es hier zu einem vollen Erfolg reichen würde. In der Distanz wurde die Stute immer länger und stellte dabei auch unter Beweis, das unsere positive Meinung von ihr nicht falsch ist. Hier sollte noch einiges im Tank sein und wir werden gemeinsam mit dem Besitzer den nächsten Start besprechen. Lucky In The Sky versäumte sich am Start und damit war das Rennen leider direkt gelaufen und die Form ist komplett zu streichen.